Social Media bei .FACTUM: Interview mit Ramona Schwarz und Paloma López
LinkedIn, Instagram, Facebook und auch Twitter: Wir beraten und entwickeln für einige Unternehmenskanäle unserer Kund:innen aus verschiedenen Branchen Social-Media-Strategien und unterstützen sie bei der Entwicklung von Social-Media-Content. Unsere Teamleiterin und Senior-Beraterin Ramona Schwarz und Beraterin Paloma López teilen mit uns ihr Expertenwissen und verraten, warum Social Media so wichtig ist.
Welche Grundregeln gelten für die Kommunikation auf Social Media?
Paloma: So platt es klingen mag: authentisch sein! Deine Follower:innen werden es merken, wenn der Content nicht zu dir bzw. deiner Brand oder deinem Unternehmen passt und schnell das Interesse verlieren. Bestimmte Trends mitzumachen, um auf einer Welle mitzuschwimmen, die nicht in das Gesamtkonzept passt, wird schnell entlarvt. Vielleicht bekommt man so zwar kurz eine erhöhte Reichweite, doch nachhaltig ist das nicht gut. Das bedeutet aber nicht, dass man Trends nicht beobachten sollte – man muss nur die richtigen für sich identifizieren.
Wie kann Social Media adäquat in einen ganzheitlichen Kommunikationsfahrplan integriert werden?
Paloma: Alle Inhalte, die beispielsweise für die Website erstellt werden, können bzw. sollten auch auf Social Media gespielt werden. Andersherum können aus Social-Media-Ideen Inhalte für die Website entstehen, wie Blogbeiträge. Das sollte in Form einer Multichannel-Strategie mitgedacht werden. Social-Media-Kanäle sind gleichwertige Kommunikationskanäle, wie auch die unternehmenseigene Website. Bei manchen Zielgruppen sind sie sogar noch wichtiger, da Menschen so direkter erreicht werden können.
Auch Inhalte aus anderen Kommunikationsmaßnahmen wie der Pressearbeit oder Netzwerkarbeit können auf Social Media Einfluss nehmen und dort gespielt werden – immer natürlich abhängig von der Zielgruppe. Wichtig ist, dass es einheitliche Themen, Botschaften und Kommunikationsziele gibt, die dann stringent auf allen Kanälen, passend zur Zielgruppe, kommuniziert werden. In unseren Strategieworkshops nutzen wir zur Entwicklung der Strategie z.B. immer unseren Kommunikationsansatz.
Welche Herausforderungen gibt es in diesem Bereich?
Paloma: Zum einen, up to date zu bleiben. Plattformen und Trends ändern sich ständig, hier muss man hinterher sein. Und zum anderen, relevant bleiben. Auf den gängigen Kanälen prasselt eine Flut an Input auf einen ein. Umso wichtiger ist es, relevanten und originellen Content zu veröffentlichen, der heraussticht.
Welche Kanäle sind besonders relevant? Wo liegen Unterschiede? Wo sind Gemeinsamkeiten?
Paloma: Jeder Kanal hat seine Daseinsberechtigung, daher sind sie alle relevant – nur eben für unterschiedliche Zielgruppen. Die Gen Z tummelt sich auf TikTok, Millenials bleiben Instagram treu und die Babyboomer sind weiterhin auf Facebook zu finden. Das ist natürlich sehr einfach heruntergebrochen und vielleicht mit einem Augenzwinkern gemeint. Aber es zeigt: Man muss zunächst die eigene Zielgruppe identifizieren und ermitteln, wo diese am ehesten zu finden ist. Kurz gesagt: Jeder muss für sich selbst bestimmen, welcher Kanal für die eigenen Zwecke relevant ist.
Ramona: Gemeinsamkeiten der Kanäle liegen sicherlich im Ziel: Informationen des Unternehmens an die Zielgruppe kommunizieren und eine möglichst relevante und große Reichweite erhalten. Außerdem natürlich in der Form: Oftmals handelt es sich um eine Kombination aus Bild und Text, ggf. mit weiterführendem Link. Der Unterschied liegt aber ganz klar in den Möglichkeiten: Während TikTok aus Kurzvideos besteht und Twitter eine begrenzte Textanzahl vorgibt, ist Instagram von der reinen Foto-Plattform mittlerweile eine Kombination aus Fotos und Kurzvideos (Reels) geworden. Auf LinkedIn steht weiterhin der Text im Fokus. Auch inhaltlich gibt es Differenzen: Das berufliche Netzwerk auf LinkedIn steht dem eher privaten Bereich auf Instagram und TikTok entgegen, wobei natürlich auch diese Kanäle für Unternehmen relevant sind, um ihre Zielgruppe zu erreichen.
Einige Kund:innen von .FACTUM haben gemeinnützige Geschäftsziele. Welche Rolle spielt Social Media bei Stiftungen?
Paloma: Die gleiche Rolle, wie in anderen Bereichen auch. Brand Awareness schaffen oder potentielle Unterstützer:innen finden sind z.B. zwei Ziele, die man als Stiftung sehr gut über Social Media verfolgen kann. Doch auch hier gilt natürlich, sich zunächst zu fragen, wo man die eigene Zielgruppe antreffen wird. LinkedIn kann hier z. B. ein passender Kanal sein.
Wie seht ihr den Wandel von Social Media in der Zukunft auch mit Hinblick auf einzelne Plattformen?
Social-Media-Plattformen entwickeln sich rasant weiter. Regelmäßig werden neue Features ausgerollt, Algorithmen verändert, die sich auf das eigene Posting-Verhalten auswirken oder ganz neue Kanäle eröffnet, wie kürzlich z. B. BeReal. Doch man sollte immer überlegen, ob man mit jedem Trend mitschwimmt. Ein gutes Beispiel ist sicherlich Clubhouse: Der Hype war riesig. Jeder, der etwas auf sich hielt, hat sich eine Einladung besorgt und war dabei. Der Aufstieg war kometenhaft – und am Ende doch nur ein Hype, denn Clubhouse nutzen jetzt nur noch die wenigsten. Schwierig ist es auch, wenn bestimmte Plattformen von gewissen Personen gekauft werden, Stichwort Twitter. Wie es damit weitergehen wird, ist sehr schwer vorauszusagen.
Und zu guter Letzt: Warum macht Social Media so viel Spaß?
Paloma: Ich war auch privat schon immer sehr Social-Media-affin. Das nun auch beruflich machen zu können, ist natürlich toll. Man hat über Social Media so viele Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen und Botschaften zu vermitteln und das auf einem sehr direkten Weg. Man bekommt in kürzester Zeit Feedback, ob die Inhalte bei der Community ankommen oder nicht. Und kann entsprechend schnell reagieren. Es ist wie ein Echtzeit-Trendbarometer.
Ramona: Ich finde bei Social Media die Kombination aus Kreativität und Inhalt spannend. Die Botschaften und Texte sind extrem wichtig, auch mit wenigen Wörtern auf den Punkt zu kommen und die Nutzer:innen schon mit dem ersten Satz zu catchen. Daneben ist aber auch die Gestaltung der Posts, Bilder und Videos sehr relevant für den Erfolg des Kanals und der Reichweite. Dabei auch die ständigen Veränderungen und Entwicklungen der Kanäle zu berücksichtigen und sich immer weiterzuentwickeln und eigene Stile zu ändern, das ist super spannend und macht Spaß. Zudem ist die Messbarkeit gerade für uns als Agentur ein dankbares Tool, um Strategien anzupassen und Erfolge zu erkennen. Das ist bei anderen Kanälen, wie z.B. in der Pressearbeit, nicht ganz so einfach.
Lesen Sie hier, wie wir unseren Kund:innen, wie z.B. das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht, im Bereich Social Media unterstützen.
Wir betreuen auch die Social-Media-Kanäle unseres Kunden MyPlace-SelfStorage.
Auch spannend: Ein weiteres Interview zum Thema NPO-Themen kommunizieren aus unserer Interviewserie.