Was macht eine PR-Volontärin auf einer Messe?
Eine Messe für Sanitär, Heizung und Klima? Klang für mich zunächst nicht so spannend, als es zu Beginn meines Volontariats im Dezember hieß, dass ich im März mit nach Frankfurt zur ISH darf. Aber der Eindruck täuschte. Schon in der Vorbereitungszeit beim Recherchieren und Kontaktieren von potentiellen Speakern und Startups merkte ich: Das Ganze ist eigentlich ziemlich cool! Aber was macht man eigentlich als PR-Volontär auf einer Messe?
Die ISH ist aber nicht die einzige Messe, auf der wir Startup-Formate betreuen. Auch die IGW-Startup-Days der Messe Berlin oder die Young Tech Enterprises der Hannover Messe haben wir konzipiert, geplant und umgesetzt.
Das Start-up Joulia konnte die Jury mit seinen Wärmerückgewinnungsrinnen für Duschen überzeugen
Von Ganzkörpertrocknern, Cloudlösungen und Innovationen fürs Badezimmer
Die ISH ist die Weltleitmesse der Sanitär-, Heizungs- und Klima-Branche (SHK) und damit DER Treffpunkt für den verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Energie in Gebäuden. Unsere Gesellschaft wird immer umweltbewusster und möchte mehr auf Nachhaltigkeit achten. Das merkt man nicht nur an den „Fridays for Future“ oder daran, dass Themen wie Einwegplastik und das daraus folgende Mikroplastik in unseren Flüssen in aller Munde sind. Auch in unserem direkten Umfeld zu Hause im Badezimmer oder für die Heizung im Büro liegen nachhaltige Lösungen im Fokus. Daher sind neue und besonders innovative Ideen essentiell. Wer wäre hier besser geeignet, als die wahren Meister der Innovationen – die Startups? Es war also an der Zeit, auch auf der ISH ein Format einzuführen, bei dem sich die jungen Unternehmen der Branche präsentieren können.
Zum ersten Mal haben wir gemeinsam mit der Messe Frankfurt und der VdZ ein eigenes Startup-Ausstellungsformat auf dem Gelände der ISH konzipiert und umgesetzt: „Start-up@ISH“ versammelt 28 internationale Startups aus dem Sanitär-, Heizung- und Klima-Bereich auf einem Fleck und auch ich durfte Messe-Luft schnuppern und war mit Carina und Timo vor Ort. Zu erkunden gab’s für mich einiges: von Plattformen und IoT-Anwendungen, die z. B. Handwerkern das Arbeiten erleichtern, über Duschen mit Wärmerückgewinnung bis hin zu 3D-gedruckten Waschbecken aus Sand – das Feld der ausstellenden Startups ist breit und abwechslungsreich.
Zwischen Pitches, Speakern und Produktvorführungen
Als Kommunikationsagentur kümmerten wir uns im Vorfeld nicht nur darum, das Areal mit interessanten Ausstellern zu füllen, sondern auch um die Organisation des fünftägigen Forumsprogramms mit Pitch-Sessions, Keynotes, Netzwerkveranstaltungen und einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema „It’s a match – Wie Unternehmen und Startups gut zusammenarbeiten“.
Zu entdecken gibt’s als PR-Volontär auf einer Messe – und ganz speziell bei uns im Start-up@ISH Areal – allerlei interessante und innovative Entwicklungen aus den Bereichen Smart Home, Smart Building und Digitalisierung im Handwerk. So zum Beispiel am Stand von myWarm. Das Startup optimiert mit seinem hydraulischen Wärmeabgleich die Verteilung der Energiemengen im Heizsystem, senkt damit Heizkosten und dämmt die Energieverschwendung ein. Mit seinem jungen Unternehmen überzeugte Geschäftsführer Marius die Jury an Tag drei der Start-up@ISH: Mit dem einzigartigen, patentierten messtechnischen Verfahren setzte er sich mit seinem Pitch gegen die Mitstreiter als Tagessieger durch.
Beim Speeddating präsentierten sich die Start-ups vor potentiellen Investoren
Das Messetagebuch zur YTE 2018 gibt’s übrigens hier.
Innovationen zum Anfassen und Ausprobieren
Obwohl es sich bei der Innovation von myWarm um kein haptisches Produkt, sondern ein messtechnisches Verfahren handelt, ist für myWarm eine Messe ein wichtiges Kommunikationsmittel. Vor allem die vielen guten Kontakte und die Vernetzung sind ihnen dabei wichtig, erzählten mir die Mitarbeiter am Messestand und den ein oder anderen Investor könne man bei solch einer Gelegenheit ebenso finden.
Auch wenn Startups den Ruf haben, besonders hip und modern zu sein und sich vor allem in der digitalen Welt zu bewegen, ist es immer noch wichtig, Dinge erleben und ausprobieren zu können, um sie richtig zu verstehen. Dieser Meinung ist auch das Team vom Nachbarstand, dem Startup Sandhelden. Mit ihren 3D-gedruckten Waschbecken und Badewannen aus Sand haben Sie ein Produkt, das die Besucher anfassen können. „Wir wollen bei Start-up@ISH vor allem auch unser Vertriebsnetzwerk ausbauen und Kontakt zu verschiedenen Großhändlern aufbauen“, erzählt Mitgründer Laurens Faure. „Aber auch der Kontakt zu anderen Unternehmen aus der Branche ist uns wichtig. Wir waren bisher weniger im Sanitär-Bereich als auf speziellen 3D-Druck-Messen unterwegs. Da ist das hier eine gute Gelegenheit, Verbindungen zu knüpfen.“
Geschichten hinter den Produkten
Ein eher weniger haptisches Produkt hat gridX entwickelt. Das junge Startup aus München und Aachen bietet seinen Kunden einen herstellerunabhängigen Monitor und Manager für Energie-IoT-Lösungen. Das heißt, Verbraucher können erstmals Anlagen intelligent steuern, alle Energieflüsse im Haushalt darstellen und bestehende Smart-Home-Lösungen auf einer Plattform integrieren. gridX setzt außerdem auf erneuerbare Energien und Ökostrom und folgt damit dem Trend zu mehr Nachhaltigkeit im Energiebereich. Auch wenn man ihr Produkt nicht direkt anfassen kann, ist gridX gern und oft auf Messen vertreten. „Eine Messe ist einfach der beste Ort für Kontakte. Wir können die Geschichte hinter unserem Produkt erzählen und hier ist der persönliche Weg meist der beste“, beschreibt Simon Poos. „Auch kann man hier einen guten Eindruck gewinnen, was andere – vor allem auch größere Unternehmen – denken oder welche Zukunftstrends und Innovationen es gibt.“
Eine Messe ist einfach der beste Ort für Kontakte.
Zukunftstrends konnte ich bei Start-up@ISH auf alle Fälle einige entdecken. Hinter mir liegen drei spannende Tage, in denen ich natürlich nicht nur die Messe erkundet, sondern auch Carina und Timo als Ansprechpartner für Startups, und Veranstalter vor Ort unterstützt habe. Die beiden haben darauf geachtet, dass alles rund läuft und keine Katastrophen ausbrechen. Durch ihre Erfahrungen im Messesegment und ganz besonders bei der Organisation und Durchführung von Startup-Formaten, gab es kein Problem, welches wir nicht hätten lösen können. Wir haben verzwickte Fragen beantwortet, verschwundene Päckchen wiedergefunden oder auch mal bei kleinen Reparaturarbeiten geholfen.
Für uns alle war die Woche in Frankfurt ein voller Erfolg. Ich habe viele interessante Eindrücke sammeln können, sowohl in Sachen Messe-Organisation als auch durch die vielen spannenden Produkte der anwesenden Startups und weiß jetzt ganz genau, was man als PR-Volontär auf einer Messe alles zu tun hat. Ich freu mich auf alle Fälle schon auf das nächste Mal.