Als mir vorgeschlagen wurde zum Thema „Vertrauen aufbauen in Zeiten von Alternativen Fakten bzw. Fake News“ einen Blogbeitrag zu schreiben, war mein erster Gedanke, ob ich als Geschäftsführer einer Kommunikationsagentur hier überhaupt Interessantes zu sagen habe, oder ob das eigentlich mehr ein Thema für Journalisten wäre.

Doch natürlich war schnell klar: Selbstverständlich tragen wir auch Verantwortung dafür, dass nur richtige und stichhaltige Informationen von uns in die Welt gestreut werden. Und deshalb ist es auch unsere Aufgabe, mit daran zu arbeiten, Glaubwürdigkeit für alle Kanäle zurückzugewinnen, Fake News zu enttarnen und wieder auf die billigen Plätze zu verweisen, auf die sie gehören.

Ihr wollt mehr von unserem Geschäftsführer und Gründer lesen? Dann solltet ihr unbedingt seinen Beitrag  „Content-Marketing in der PR – Nur ein Hype-Buzzword oder der Stein der Weisen?“ ansehen.

Gelebte Glaubwürdigkeit

Kommunikationsagenturen und im Besonderen PR-Agenturen müssen sich im Allgemeinen ja immer wieder vorwerfen lassen, dass sie vor allem geschönte Fakten im Sinne ihrer Kunden produzieren und verteilen. Meiner Meinung nach müssen wir aber in der heutigen Zeit gerade davon ablassen, Aufträge einfach nur blind auszuführen. Wir sind Kommunikationsprofis. Unsere Aufgabe ist es, relevante Informationen an die richtigen Gruppen zu senden und nicht, Halbwahrheiten zu produzieren. Wir müssen unseren Kunden vermitteln, dass nur die ehrliche Kommunikation zu einem hohen Maß an Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen führt. Hier prägen wir als Branche Firmenkulturen und können im Gegensatz zu Redakteuren direkt Einfluss nehmen. Je komplexer und vielschichtiger Kommunikation wird, desto mehr werden wir als Berater gebraucht und sind nicht einfach nur verlängerte Werkbank für irgendwelche Inhalte. Oft können wir sogar darüber entscheiden, welche Inhalte wir kommunizieren. Zudem müssen wir nicht für Kunden arbeiten, deren Kommunikationsverhalten wir zweifelhaft finden. Nur wenn wir auch unser eigenes Arbeitsethos hochhalten, bleiben wir seriöse Partner für Journalisten, Blogger oder Influencer. Alle diese Gruppen befinden sich häufig in einer Zerreißprobe. Der Einfluss von außen, der finanzielle Druck oder die genutzten Netzwerke üben eine Beeinflussung aus, die man immer wieder kritisch hinterfragen muss. Natürlich ist eine Agentur in erster Linie auch ihren Kunden verpflichtet – trotzdem sollte Loyalität ein kritisches Hinterfragen nicht blockieren.

Ehrliche Kommunikation

Als sich unsere Agentur die zusätzliche Zeile „Ehrliche Kommunikation“ gegeben hat, war Donald Trump noch kein Präsident, kein Brexit beschlossen und die AfD nicht im Bundestag. Trotzdem hatten wir in unserer Agentur-Klausur den Drang danach, uns nicht nur über Maßnahmen von Mitbewerbern abzugrenzen, sondern uns auch von einer Kultur der Unwahrheit zu distanzieren. Ob bezogen auf Inhalte, Kundenbetreuung oder den internen Umgang – wir möchten in einer Agentur arbeiten, in der wir uns frei fühlen, Meinungen und Einstellungen ehrlich auch gegenüber unseren Kunden zu kommunizieren. Dass nun unser Leitspruch diese aktuelle Brisanz erhalten sollte, war in diesem Maße nicht abzusehen – und ganz ehrlich: ich hätte es mir auch nicht gewünscht.     

Doch nun ist es so gekommen und wir tragen gerade heute eine noch stärkere Verantwortung für unsere Inhalte, unsere Kunden und deren Kommunikation. Wir möchten dabei immer wieder über den Tellerrand hinaussehen, um Inhalte spannend und überraschend zu vermitteln. Unsere Kunden sollen sich nicht nur ihre eigenen Echokammern aufbauen, sondern in der Kommunikation und den Zielgruppen vielfältig werden. Denn nur wenn Echokammern aufgebrochen werden ist gesellschaftlicher Dialog möglich. Hier sehen wir vor allem eine große Chance bei unseren vielen Startups, die oft mit wenig Budget unkonventionell kommunizieren und dabei Themen nach außen tragen, die nicht nur aufgrund von Gewinnmaximierung und Exit ausgewählt werden, sondern mit denen Gründer manchmal nichts anderes wollen, als die Welt ein bisschen zu verändern.

Mit diesem Zusammenspiel von ehrlicher Kommunikation, spannenden Themen und unkonventionellen Maßnahmen können wir als Agentur einen Teil dazu beitragen, die Gesellschaft zu informieren und Fake News als das zu enttarnen, was sie sind: unwahrer, verlogener, populistischer Mist! Sollen sich die anderen mit Fake News beschäftigen – nicht unser Thema!

Jörg Röthlingshöfer

Senior-Berater, Geschäftsführer

leitet die Agentur .FACTUM seit Beginn im Jahr 2002 als Geschäftsführer – mit Struktur, Begeisterung für Kommunikationsarbeit und der Prise Experiment, die eine gute Geschichte braucht. Mit sicherem Gespür für Anspruch und Wirkung von Kommunikation entwickelt er vorausschauende Strategien, berät seine Kunden beim Aufbau einer klaren Kommunikationslinie und kreiert inhaltsstarke Kampagnen. Durch seine Erfahrung im Aufbau und der Strukturierung von Unternehmen, und in der langjährigen Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, Stiftungen und Unternehmen hat er sich ein breites Netzwerk geschaffen.

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