Es kann doch nicht so schwer sein, eine Pressemitteilung für einen Kunden zu schreiben, oder? Das dachte ich zumindest, als ich die Chance ergriff, die Einladung zu einer Veranstaltung für einen unserer Kunden zu schreiben. Bei genauerem Hinsehen ist es jedoch nicht so simpel wie anfangs gedacht: Die gewohnten Aufsätze oder Hausarbeiten von der Uni und Pressetexte sind immerhin zwei Paar Stiefel.

Mehr Erfahrungsberichte unserer Praktikanten, zum Beispiel über das Schreiben professioneller PR-Texte oder das erste telefonische Nachfassen, findet ihr auf unserem Blog.

Eines meiner Praktikumsziele war es von Anfang an, einmal einen Pressetext zu verfassen. Der Gedanke, dass mein selbstverfasster Text in der Zeitung abgedruckt werden könnte, ist doch nur allzu verlockend! Bis es aber soweit ist, wartet eine Menge Arbeit. Mein erster Schritt war die Absprache mit der Projektleiterin: Carina erklärte mir zu Beginn, welche Informationen in der Mitteilung verpackt werden sollten, das heißt, welche Rahmenbedingungen es gab und wo die Veranstaltung stattfinden sollte. Als Nächstes schaute ich mir vorige Pressemitteilungen des Kunden an, um einen Eindruck vom Aufbau und Stil der Texte zu bekommen. Und dann ging es auch schon mit dem Schreiben des „Fahrplanes“ und gleich darauf mit dem eigentlichen Verfassen des Textes los.

Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten: die Sätze dürfen – im Gegensatz zum mir vertrauten Stil einer wissenschaftlichen Arbeit – nicht zu lang sein, die Zwischenüberschriften müssen passen und der Teaser muss den Pressetext kurz und prägnant zusammenfassen. Der Teaser soll die zentralen W-Fragen beantworten, schließlich soll der Journalist in kürzester Zeit über die Hauptaussage informiert sein. Das Entscheidendste ist jedoch die Überschrift, denn der Text soll Neugier und Interesse wecken, damit er auch gelesen wird und nicht gleich in den Papierkorb wandert. Eine Pressemeldung ist immer wie eine Pyramide aufgebaut, das heißt, die wichtigste Information muss ganz am Anfang kommuniziert werden. Zitate und Bilder lockern den Text auf und machen die Pressemeldung attraktiver für mögliche Veröffent-lichungen. Das firmenspezifische „Wording“ sollte stets beachtet werden, also bestimmte Begriffe, mit denen sich ein Unternehmen selbst beschreibt. Für eine Pressemitteilung kann man sich an ein bis zwei A4-Seiten im entsprechenden Layout orientieren.

Als ich meine erste Version von Carina zurückbekam, musste ich noch an einigen Stellen feilen. Ich sollte mehr bildsprachliche Ausdrücke verwenden, um den Text noch freundlicher zu gestalten und ihn somit leichter lesbar zu machen. Beim Leser sollten nämlich im Idealfall gleich Bilder entstehen. Nach dem Abschließen der ersten Version ging der Text noch einmal zum Kunden, um danach dessen Änderungswünsche in einer zweiten Version umzusetzen. Am Ende wurde die Einladung zur Veranstaltung an die entsprechenden Medien versendet und ich begann, für meine selbstgeschriebene Pressemitteilung nachzufassen. Es ist doch ein schönes Gefühl, mit Journalisten über seinen selbstgeschriebenen Text zu sprechen!

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