Ein Vergleich

Raus aus dem Unternehmen und rein in den Agenturalltag. Nach einem Jahr Volontariat in der Unternehmenskommunikation ermöglichte der Arbeitgeber von Tanja einen kurzen Abstecher in unsere Kommunikationsagentur nach München. Fünf Wochen lang war sie Teil des LEO54-Teams, um eine andere Seite der PR-Welt kennenzulernen. Im Blogbeitrag erfahrt ihr, welche Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten sie beim Vergleich Agentur vs. Unternehmen entdeckt hat.

Wenn ihr mehr über die Arbeit in einer Agentur erfahren wollt, dann lest unseren Beitrag zur Agenturpartnerschaft.

Das ist mein Arbeitsalltag – bisher! Um eine andere Seite der PR-Arbeit kennenzulernen, ermöglichte man mir eine fünfwöchige Hospitanz in einer PR-Agentur. Meine Wahl fiel auf factum – und ihre glücklicherweise auch auf mich. Damit begann das Experiment: Agentur vs. Unternehmen.

Seit über einem Jahr arbeite ich als Volontärin in der Unternehmenskommunikation in einem relativ großen Unternehmen. Als Kommunikatoren vertreten wir das Unternehmen in der Öffentlichkeit. Wir versenden Pressemitteilungen zu neuen Entwicklungen, organisieren Pressekonferenzen oder positionieren das Unternehmen durch Veranstaltungen oder Beiträge als Marke. Ein weiterer großer Aspekt unserer Arbeit ist die interne Kommunikation. Dazu gehört die Organisation von Events für die Mitarbeiter, das Verfassen und Einstellen von Beiträgen im Intranet, das Bespielen der Social-Media-Kanäle und natürlich kümmern wir uns auch um das Mitarbeitermagazin. Neben der reinen Informationsvermittlung zielt unsere Arbeit vor allem darauf ab, Transparenz zu schaffen und die Unternehmenswerte weiterzugeben.

Themenvielfalt vs. Themensingularität

Die Arbeit in der PR – egal ob in einem Unternehmen oder in einer Agentur – ist ein kunterbuntes Allerlei mit vielen Aufgabengebieten. Von der klassischen Pressemitteilung, über Social-Media-Beiträge, bis hin zum Organisieren von Events. Langeweile ist in diesem Beruf ein Fremdwort. So unterscheidet sich das Aufgabenspektrum in einer PR-Agentur im ersten Moment nicht besonders von dem in der Unternehmenskommunikation. Was mir jedoch gleich zu Beginn bei factum auffiel, war die große Themenvielfalt. Ich schrieb Beiträge über smartes Onlineshopping und süßes Fruchtkompott, erstellte Social-Media-Posts zu sozialen Projekten oder recherchierte zu Themen wie Selfstorage oder Blockchain. Das Agenturleben bietet ein Sammelsurium an Themenfeldern, die große Anzahl an Kunden macht´s möglich. Hin und wieder schränkt dieser spannende Aspekt jedoch auch ein. Agenturen stehen ihren Kunden zwar beratend zur Seite, letzten Endes ist die Kommunikation immer auch von den Wünschen sowie dem finanziellen Spielraum des Kunden abhängig.

Im Vergleich dazu richtet die Unternehmenskommunikation ihre Arbeit auf einen einzigen Kunden aus: das Unternehmen. Das Themenspektrum begrenzt sich dadurch vor allem auf die eigenen Produkte oder Dienstleistungen. Andererseits bieten das größere Budget und der erweiterte Handlungsspielraum den Kommunikatoren mehr Freiheiten, um eigene Ideen, wie kreative Veranstaltungsformate oder Mitmachaktionen, umzusetzen.

Messbarkeit vs. höhere Flexibilität

Um die Arbeitsleistung für den Kunden fair zu verrechnen, messen viele Agenturen ihren Arbeitsaufwand akribisch. Das bedeutet: Jeder Blogbeitrag, jede Besprechung, jeder E-Mail-Verkehr wird in das dafür verwendete Zeiterfassungs-Tool eingetragen. Ein notwendiges Werkzeug. Es schafft Transparenz für den Kunden und ermöglicht dem PR-Berater, die Effektivität seiner eigenen Arbeit zu überprüfen.

Dieses Monitoring fehlt in Unternehmen. Abgesehen von der Stechuhr, die den Beginn und das Ende der Arbeitszeit protokolliert, sind die Mitarbeiter freier in der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Flexibilität und Agilität ist allgemein ein großes Thema in Unternehmen. Flexible Arbeitszeitmodelle, wie Mobile Working, Gleitzeit oder Lebensarbeitszeitkonten gehören bereits zum guten Ton. Diese Flexibilität ermöglicht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Aber auch in Agenturen wird darauf geachtet und flexibles Arbeiten gehört mittlerweile genauso zum Agenturleben, wie die Vielfalt der Themen.

Lockere Atmosphäre vs. hierarchische Struktur?

Trotz des großen Arbeitspensums ist die Atmosphäre bei factum locker. Es herrscht eine freundliche Kommunikationskultur, bei der jeder ein offenes Ohr für die Fragen und Probleme des Anderen hat. Dieser Teamzusammenhalt wird auch durch regelmäßige Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit gestärkt. Da trifft man sich schon mal zum lustigen Faschingstreiben auf dem Viktualienmarkt oder geht zusammen in den Biergarten. Typisch Agentur, oder? Aber wie heißt es so schön: Ein bisschen Spaß muss sein.

Auch in Unternehmen lockert sich die Atmosphäre immer mehr. Das Bild des spießigen und unpersönlichen Unternehmensalltags spiegelt nicht mehr die Realität wider. Die strengen hierarchischen Strukturen fallen auch hier nach und nach weg. Selbst der Dresscode hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Statt Anzug und Kostüm sieht man immer häufiger Jeans und Turnschuhe innerhalb der Werkstore.

Fazit:

Auch wenn ich in den fünf Wochen nur einen kleinen Einblick in das Agenturleben erhaschen konnte, so sind mir doch Unterschiede aufgefallen. Grundsätzlich unterscheidet sich die Arbeit in einer Agentur von der in der Unternehmenskommunikation vor allem hinsichtlich ihrer Rahmenbedingungen und der Themenvielfalt. Die Frage, ob Agentur oder Unternehmen die bessere Wahl ist, lässt sich schwer beantworten. Es hängt von den persönlichen Fähigkeiten, Interessen und Zielen ab. Für mich war der Einstieg in die Unternehmenskommunikation der richtige Weg. Für einen umfangreichen Einblick in die PR-Branche eignet sich aber definitiv die Arbeit in einer PR-Agentur. Herausfordernde und abwechslungsreiche Themen sowie ein ganzheitlicher Einblick in die PR-Arbeit geben Berufseinsteigern eine gute Basis, um im Feld „Public Relations“ Fuß zu fassen. Mit diesem Erfahrungsschatz steht allen, die dann irgendwann abwechslungsreichen Agenturalltag gegen Sicherheit und klare Strukturen eintauschen wollen, die Tür in die Unternehmenskommunikation weit offen.

Und wenn ihr euch dafür interessiert, was die Volontäre bei factum alles so erleben, dann solltet ihr den Beitrag zu den Aufgaben eines Volontärs auf einer Messe lesen.

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